Dieter schwärmt von einer Schleife, die eine Nebenstraße am Col de Turini ausführt. Deshalb fahren wir zum zweiten Mal (diesmal aus der Gegenrichtung) auf den Pass, der Austragungsort diverser Rallye Monte Carlo-Abschnitte ist, wo wir zuerst einmal eine Kaffeepause einlegen. Währenddessen treten zwei Deutsche auf blitzblank polierten KTM Adventures auf. Wir kommen ins Gespräch und lernen, das die zwei Herrschaften in der Gegend als Guide ihre Urlaube finanzieren. Auch eine nette Idee. Es wird fachgesimpelt und gescherzt.
Dann geht es zum Schleifenfahren. Der erste Teil der Strecke führt zu einem Parkplatz, dann teilt sich die Straße in einen weg- und einen zurückführenden Zweig. Die Schleife führt an unzähligen Kasernen, Stellungen und Bunkern vorbei, und auf einem Steinsockel wartet ein ausgeschlachteter US-Panzer auf Besucher.
Während Dieter ein Auge auf die Mopeds hat, durchstöbern Peter, Martin und ich auf der Suche nach einem Cache eine Festungsruine. Der ursprüngliche Zweck des Bauwerks bleibt uns ein bisschen verborgen, da wir nirgends Geschützstellungen ausmachen können, wir trauen uns allerdings nicht in jeden Winkel, und werfen nur einen Blick auf das Dach.
Martin hat unterwegs Baguettes besorgt, die wir mit Dieter’s Käse im Schatten verputzen. Einfaches Essen kann ja sooo gut sein.
Wir lassen den Turini hinter uns und wenden uns nach Süden Richtung Küste. Monte Carlo will erobert werden. Zuvor brauchen einige von uns jedoch Treibstoff, der bei der französischen Tankstellendichte so leicht nicht zu finden ist. Es geht sich übrigens rechtzeitig aus…
Über La Turbie gelangen wir ins Fürstentum – und sind sofort enttäuscht. Wo sich so viel Geld häuft, können doch die Gebäude nicht so billig wirken. Zwischen den älteren, mit Säulen verzierten Palästen drängen sich die Plattenbauten. Der Verkehr ist natürlich enorm, ich schalt wieder in den bewährten Nachfahr- und Kollisionsvermeidungsmodus und finde mich plötzlich in einer Parklücke in Hafennähe. Weil „man“ ja auch ein Statistikfreund in Sachen Geocaching ist, ist das Heben einer Dose, um „ein neues Land zu erobern“ fast Pflicht. Und ich gebe zu, für diesen Zweck ist mir jede Drecksdose recht. Dieter warnt uns vor, dass die Cachequalität des typischen MC-Caches bescheiden ist, und wie schon bei seiner Einschätzung des Turini, behält er auch hier recht: eine lieblos an ein Verkehrszeichen geknallte, magnetische Filmdose. Punkt ist Punkt, Land ist Land.
Ganz in der Nähe, mit Sicht auf die Mopeds, kehren wir in ein Lokal an der „Promenade“ ein, wo die Eispreise gesalzen, der Espresso aber moderat ist. Einig sind wir uns darüber, dass keiner von uns noch irgendetwas hier zu erledigen hätte, und so beschließen wir, den Kleinstaat wieder zu verlassen. Am Heimweg verschlägt es uns noch kurz durch den berühmten Tunnel, der beim Grand Prix durchfahren wird (in der Gegenrichtung allerdings, glaub ich. Was weiß ich, Formel 1 geht mir ziemlich am A… vorbei). Noch länger begleiten uns der Verkehr im Allgemeinen, und die bösen Rollerfahrer im Speziellen. Dafür endet der Spuk, wie er begonnen hat: Nur wenige Kilometer vom Hafen ist wieder Ruhe und Natur, und die Serpentinenstraßen beginnen wieder, sich über die bewaldeten Hänge zu winden.
Im ständigen Auf-und-Ab nähern wir uns Breil-sur-Roya, diesmal von Süden her, und entdecken, dass wir von dieser Ortschaft viel zu wenig gesehen haben. Restaurants auf Terrassen im ersten Stock, einem aufgestautem Fluss,…
Ein letztes Mal genießen wir das Abendmenü in „unserer“ Villa, und versuchen unser Zeug wieder einigermaßen transportfähig zu verpacken, und gehen ein letztes Mal in Frankreich schlafen – für dieses Mal.
Geocaches zum Artikel (1)
Grand Prix de MONACO - Virage de la Piscine (GC1XT11) (D1,5/T2) |