Ganz nach Norden

Norwegen Norwegen

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von Philipp (2014)

Dieser Artikel ist Teil der Geschichte Reise zum Nordkap.

Donnerstag, 19. Juni: Auf den Lofoten, von einer Insel zur nächsten

Während unserer ersten Nacht im freien Gelände gibt es keine Überraschungen. Kein Elch klopft an, es gibt keine Mückeninvasion, und die Trockenfischgeister verschonen uns. Immerhin ist’s hier nicht viel anders als auf einem Campingplatz, abgesehen vom fehlenden Stromanschluss, richtigen Toiletten und dem drahtlosen Internet. Wobei, der Internetzugang auf den meisten norwegischen Plätzen ist nicht wesentlich besser als in freier Natur…

Das Frühstück ist umfangreich, aber kaffeelos, weil das die Dichtung des kleinen Espressokocherchens ihrenn Geist aufgegeben hat. Bei leichtem Nieselregen machen wir uns zur Insel Gimsøya auf, wo es schöne Wanderrouten auf einen Berg geben soll. Leider bessert sich das Wetter bis dorthin nicht wirklich, und wir verzichten auf die Außenmission, stattdessen drehen wir per Auto eine Runde um die Insel herum.

Ein weiterer Abstecher von der zum Festland führenden Hauptstraße bringt uns in den kleinen Ort Henningsvær. Zuvor kommen wir aber in eine Bucht mit einem Strand, der eher in die Südsee als ins europäische Nordmeer passen würde. Nur die Temperaturen, und die Vegetation im Hinterland erinnern daran, dass wir nur noch wenige hundert Kilometer vom Nordkapp entfernt sind.

Henningsvær erreichen wir über mehrere einspurige Brücken, die durch Ampelregelungen nach dem „wer zuerst kommt mahlt zuerst“-Prinzip funktionieren. Erreicht allerdings aus jeder Richtung gleichzeitig ein Auto, sagen wir mal, ein Reisebus und ein kleiner Ducato, die Ampel, trifft man sich dann doch am oberen Scheitelpunkt der Brücke und erkennt den Grund für die Ampelregelung…

In dem kleinen Fischerort angekommen, setzen wir uns in ein Kaffeehaus, das sich, ähnlich wie das in Reine, auch als Laden sieht – diesmal für Kerzen in allen möglichen Formen und Farben. Die Sitzmöbel sind wild kombiniert, es gibt keine zwei gleichen Tische, wahrscheinlich nicht einmal zwei aus der selben Stilrichtung. Das alles hat einen viel netteren Flair als in den bei uns daheim üblichen, meistens an’s wiener Granteln angelehnten Cafés.

Solvær ist unsere nächste Station, und zumindest heiztechnisch interessant. Hier verspricht uns unsere „Zauberliste“ eine Nachfüllmöglichkeit für unseren Propan-Vorrat.
Tatsächlich, zehn Minuten vor Betriebsschluss befüllt uns ein netter junger Mann beide Flaschen innerhalb von kürzester Zeit. Was uns der kleine Lauser allerdings verschweigt, ist, dass die Füllungen Pauschalpreise haben, unabhängig von der Restmenge in den Flaschen… So verschenken wir praktisch einen ordentlichen Rest der zweiten Flasche 🙁

Eigentlich wollen wir noch ein schönes Stück weiter kommen, aber ein paar Kilometer nach der Stadt wird das Wetter noch schlechter, und der Zwerg raunzig, und so biegen wir auf eine kleine Halbinsel im Fjord ab, die, abgesehen von einer Kirche, nur aus Campingplatz besteht, und beschliessen den Tag, früher als geplant.

Freitag, 20. Juni: Wieder am Festland

Morgen ist Sonnwend, und man sagt den Skandinaviern einen gewissen Hang nach, dieses Fest intensiver zu feiern als anderswo. Da passen auch die Holzstöße, die uns in den letzten Tagen immer wieder aufgefallen sind, in Bild. Derjenige an unserem aktuellen Campingplatz scheint allerdings auch einen sekundären Zweck zu haben: die thermische Verwertung nicht müllsack-taugleicher Materialien. Da finden sich bei näherem Hinsehen nicht unwesentliche Anteile an Kunststoff-Laminaten und (vermutlich als Brandbeschleuniger) Plastiksäcke unbekannten Inhalts. Erinnert an die berühmt-berüchtigten Altreifen und Spraydosen in den Osterfeuern.

Diese Erkenntnis bleibt das aufregendere an diesem Tag, an dem nicht mehr passiert, als dass er uns von Sildpollnes nach Narvik bringen wird. Dazwischen liegen die Querung des als Trollfjorden bekannten Raftsundet (eine sehr lange, aber schmale Meerenge), und des Tjeldsundet, beides via impossanter Hängebrücken.

Die Berge sind leicht angezuckert, und wir passieren mehrere Buchten mit hübschen Stränden – wenn’s nur nicht so kalt wäre…

Narvik bietet uns dann auch das inzwischen gewohnte, nass-kalte Wetter, und wir beziehen den Campingplatz am Ortseingang von Narvik.

Samstag, 21. Juni: Narvik

Narvik ist aus zwei Gründen, die auch miteinander zu tun haben, bekannt. Zum einen diente es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Verladehafen für das aus dem schwedischen Kiruna, auf einer eigens errichteten Eisenbahn herangebrachte, Eisenerz. Zum anderen war diese Rohstoffquelle 1940 der Grund für die Landung deutscher Truppen im Rahmen der „Operation Weserübung“. Unter dem Vorwand, das Land vor den „kriegstreibenden Engländern“ zu beschützen, landeten deutsche Gebirgsjäger, bei wenig organisierter Gegenwehr der neutralen Norweger.

Das Rote Kreuz betreibt im Zentrum Narviks das „Krigsminnemuseet – War Museum“, das diese Zeit beleuchtet. Ich sehe mir die Ausstellung alleine an, die mit der Invasion beginnt, und von aliierten Versuchen, die Stadt (und auch andere) zu befreien, bis zur Taktik der „verbrannten Erde“, mit der das Dritte Reich versucht, die Infrastruktur der Gegend für die nachrückenden Aliierten unbrauchbar zu hinterlassen.

In einem nahegelegenen Einkaufszentrum treffe ich dann wieder Alex und den Zwerg bei einem Kaffee und einem Breichen, und wir setzen die Fahrt fort.
Es geht durch eine Landschaft, die sich nicht recht zwischen Hochland und Küste entscheiden kann. Die Fjorde laufen kreuz und quer, und oft verhindern nur wenige Kilometer, dass sich zwei treffen, und so eine neue Insel hervorbringen. Dazwischen kommen wir wieder in höhere Regionen (wobei es hier um nicht mehr als 300-400m geht), die wie Hochgebirge wirken, wären nicht die allgegenwärtigen, lockeren Birkenwälder.

Wir passieren auf der E6 Orte wie Setermoen, Anselv, Nordkjosbotn, Skibotn, und kommen schliesslich, am Ende eines Seitenfjords, in Birtavarre an, einer Siedlung, die völlig verlassen scheint. Nur am Campingplatz herrscht Betrieb, und dazugehörige Imbissbude fungiert hier gleichzeitig als lokaler Nahversorger. Wir haben auf mehr Aufregung gewartet, anlässlich der heutigen Sonnwend, aber mehr als eine weit entfernte Rauchfahne (bläulich, übrigens…) können wir nicht erkennen.

Sonntag, 22. Juni: Rentiere!

Auch der heutige Tag wird uns näher ans Nordkapp bringen. Und noch etwas bringt er: unsere erste Begegnung mit Rentieren.

Es geht also, wie inzwischen fast üblich, entweder an Fjordküsten entlang, oder über die Berge. Plötzlich, nicht weit vor einer Passhöhe, sehen wir ein Reh am Straßenrand. Oder besser, etwas Reh-ähnliches. Nur wenige Tage vorher haben wir uns über den Unterschied zwischen Rentier und Elch Gedanken gemacht, und sind dabei, mithilfe des Internets, zu folgendem Schluss gekommen:

Beide sind Hirsche:

  • Elche sind größer und haben ein schaufelartiges Geweih
  • Rentiere sind dementsprechend kleiner, und haben ein „normales“ Geweih, das aber wie dick umflochten und „rundlich“ wirkt
  • Bei Rentieren haben auch die Mädchen ein Geweih
  • Rentiere sind domestiziert, gehören also jemanden
  • Wenn Rentiere nicht gerade laufen, wirken sie, als hätten sie Gummistiefel verkehrt an
  • Wie Elche ihre Gummistiefel tragen, können wir Dank Nichtsichtung nicht verifizieren

Jedenfalls ist das Reh nicht allein, und vor allem kein Reh. Eine ganze Herde von Tieren aller Baustufen äsen neben der Hauptstraße, und sorgen im vorbeifahrenden Ducato für Bahö. Glücklicherweise liegt ein Parkplatz in Sichtweite, und so beobachten wir, jeder auf seine Weise, die Tiere:

  • Alex sondiert die Gegend, auch die umliegenden Hänge, mit dem Feldstecher
  • Ich pirsche mich im Schutze der Leitplanke an die Herde an, und versuche fotografische Treffer zu landen
  • Der Zwerg studiert sein (verkehrt gehaltenes) „Finde die verlorenen Kätzchen“-Buch, und kümmert sich nicht um die großen Wauwaus

Die Aufregung angesichts der nordischen Hirsche wird sich allerdings mit der Zeit legen, denn es stellt sich heraus, das die hier wie anderswo Schafe oder Kühe auftreten. Irgendwann beschränkt sich die Beifahrer-Reaktion auf ein kurzes „führ’s bittschön nicht z’sam“.

Rentiere haben übrigens einen Hang zu Fahrbahnquerungen, scheinen diesbezüglich allerdings flexibel zu sein. Sie drehen an der Sperrlinie gern um, oder vollführen in diesem Bereich eine Vierteldrehung und begleiten den schritttempofahrenden Fliessverkehr ein Stück. Das alles, wie gesagt, in zu großen, verkehrt angelegten Gummistiefeln, auf glattem Asphalt.

Trotz Rentieren erreichen wir am Nachmittag Alta, und besuchen dort eine Ausstellung von bis zu 6000 Jahre alten Felsritzungen. Ein Spazierweg führt an mehreren Stellen vorbei, an denen Bildnisse von Menschen, Booten, Rentieren, Bären, Vögeln und Fischen in die glatten Felsen geritzt wurden. Die Bedeutung der Werke ist nicht bekannt, aber es gibt Theorien dazu, die allerdings in einzelnen Fällen in direktem Zusammenhang mit dem erhöhten Alkoholkonsum während der hier langen und dunklen Wintermonate stehen dürften. Allein schon die Interpretation einer am Rücken liegenden „1“ als „schwimmendes Rentier“…

Über einen Umweg zu einem Cache in einer für sämtliche Freizeitaktivitäten geeigneten Wald- und Hügellandschaft (Memo an mich, falls ich hier jemals mit einer Enduro vorbeikomm), treffen wir auf einem netten Campingplatz ein, auf dem wir die Nacht verbringen wollen.

Montag, 23. Juni: Finally, das Nordkap

Kurz nach Alta geht es für gute 90km über eine Hochebene, die sehr den Charakter einer Tundra hat. Sanfte Hügel mit spärlichem Bewuchs, meistens nur niedriges Buschwerk und Moospölster, dazwischen Birkenwäldchen, und die Flüsse und Bäche haben kein richtiges Bett, sondern fließen einfach so in Mäandern über Geröllfelder; breit, aber wahrscheinlich kaum einen Meter tief.

Vor den wenigen Hütten und Weilern parken mehr Schneemobile als Autos, obwohl es nur einzelne, unzusammenhängende Schneefelder gibt, und viele Anwesen scheinen längst verlassen zu sein.

So zieht sich die Straße oft über Kilometer schnurgerade dahin, und es darf ausnahmsweise 90 gefahren werden.

Wo die Straße wieder ans Meer stößt, tanken wir, obwohl noch nicht wirklich notwendig. Es gibt so die Geschichten, dass die Tankstellendichte hier so bescheiden sein soll, dass jede Möglichkeit zum Nachschütten genutzt werden sollte. Im Nachhinein hat sich diese Befürchtung nicht bewahrheitet, aber sicher ist sicher.

Dass wir unserem Ziel näher kommen, merken wir auch, indem wir auf der letzten Seite unseres Norwegen-Atlases angelangt sind. Wir folgen der Küste für 90km. Die Straße ist über weite Strecken in markante Schiefer-Felsen geschlagen, dazwischen treffen wir immer wieder auf Rentiere, und kaum Siedlungen. Dann folgt ein Tunnel, der uns mit einem unscheinbaren Portal an einem kleinen Berg täuscht.

Was wir nicht wissen, dass das schon *der* Tunnel ist, der die Insel Magerøya, auf der das Nordkap liegt (dazu später mehr) mit dem Festland verbindet. Die Erbauer werden sich wohl gedacht haben „wenn wir schon einen 6km langen Tunnel unter dem Meer durchgraben, können wir ja den ersten Berg auch gleich mitnehmen“. Es geht diesmal steiler und tiefer nach unten als in allen unseren Meer-Unterquerungen bisher. Bis auf 212m unter den Meeresspiegel kommen wir, um kurz danach wieder bergauf zu müssen. Das letzte Stück vor dem anderen Ende steigt die Strecke noch einmal an, so dass wir uns im zweiten Gang nach oben arbeiten. Nach einiger Zeit kommen wir wieder ans Tageslicht, und zehn Kilometer später in Honningsvåg, dem Hauptort der Insel, an.

Die Tunnel, auch die klassischen Nur-durch-einen-Berg-durch-Tunnel, haben übrigens eine Besonderheit: kurz innerhalb der Portale haben sie automatische Tore, die im Winter erst öffnen, wenn sich ein Auto nähert. So werden Schneeverwehungen in den Tunnels verhindert.

In Honningsvåg stocken wir wieder unsere Vorräte auf, und nehmen die letzten 28km in Angriff. Die Straße windet sich norwegen-typisch die Berge rauf und runter, und gibt mal links, mal rechts, Blicke auf Buchten und das Meer frei. Leider verfolgt uns des Nieselwetter hartnäckig.

Am Ziel dann eine Ernüchterung. Auch um nur an die Klippe zu kommen, muss Eintritt bezahlt werden. Für zwei Personen etwa 40 Euro (für 12h, ohne Eintritt ins Kino und Ausstellung), oder 70 Euro für 48h, inklusive allem.

Wir pfeifen für’s Erste drauf, auch weil das Wetter nicht besonders ist, und fahren sechs Kilometer zu einem Wandererparkplatz zurück, um zu beraten, und auch für Plan B.

Ein Einwurf: nach Prospekt und Eigendefinition ist das Nordkap der nördlichste Punkt Europas. Das ist falsch. Der nördlichste Punkt des europäischen Festlands liegt auf der Nordkinn-Halbinsel östlich (und südlich) vom Nordkap. Das Nordkap liegt auf der Insel Margeroya, ist aber auch dort nicht der nördlichste Punkt. Dieser, namens Knivskjelodden, liegt vier Kilometer westlich davon und ragt 1380m weiter nach Norden ins Meer. Es führt allerdings keine Straße dorthin, sondern nur ein Wanderweg, der bei besagtem Parkplatz beginnt.

Nun aber zu Plan B: Die Wanderung nach Knivskjelodden. Es ist zwar auch spät abends noch taghell, und es hätte einen gewissen Reiz, mitten in der Nacht loszuwandern, trotzdem verbringen wir noch die Nacht am Parkplatz.

Dienstag, 24. Juni: Knivskjelodden, und der Besuch am Nordkap

Das Wetter ist recht bescheiden: +3°C, windig und bewölkt, teilweise nieselt es, und kurz prasseln sogar Graupeln an die Wohnmobilfenster. Keine Familienwanderungsbedingungen. Wir beschliessen also folgendes: Zuerst geh ich alleine an die Spitze der Halbinsel. Basierend auf meiner Erfahrung, und in der Hoffnung auf sich besserndes Wetter wird dann Alex wandern.

Der passende Bericht zur Wanderung ist hier zu finden…

Nach etwas Regeneration und einer weiteren Beratschlagung wollen wir nun doch auch an’s offizielle Nordkap. Wir machen also den Camper marschbereit und fahren die sechs Kilometer zur Einfahrt des Besucherzentrums. So wichtig wie mir das Wandern zum Knivskjelodden ist, so wichtig ist es für Alex, ein richtig kitschiges Foto der Mitternachtssonne zu machen. Um die Wahrscheinlichkeit dafür zu erhöhen, nehmen wir das Ticket für 48h, und suchen uns am Gelände einen halbwegs ebenen Stellplatz. Geschätzte 30 bis 40 Wohnmobile stehen dort aneinander gereiht, allerdings ohne irgendwelche Campingplatz-Annehmlichkeiten. Nur die Toilettenanlagen des Besucherzentrums werden auch ausserhalb der Öffnungszeiten zugänglich sein. Diese Information ist allerdings an uns vorbeigegangen; hätten wir’s gewusst, hätten wir keinen entsprechenden Stress im Camper gehabt (ursprünglich war schon die erste Nacht am Kap auf einem entfernteren Campingplatz geplant, deshalb sind wir schon mit fast vollem Topf und fast leerem Wassertank angetanzt. Schlau…).

Trotz der vielen Autos ist es im Zentrum sehr ruhig. Am Monument tummeln sich kaum Leute, so dass wir fast ungestört ein paar Fotos machen können; ohne der Sonne, allerdings.

Das Restaurant ist geschlossen oder ausreserviert, aber im Selbstbedienungsteil gibt es Rentier-Geschnetzeltes zu norwegischen, aber nicht touristisch überhöhten Preis. Und es schmeckt wirklich ausgezeichnet!

Wir vertreiben uns die Zeit mit einem Kinobesuch – es wird ein sehr schön gemachter Kurzfilm über das Kapp und die Insel Margerøya gezeigt, und wir betrachten einige Ausstellungen.

Ich beginne mit der Zeit die 19km vom Vormittag zu spüren, während Alexandra aufgeregt hofft, dass sich die Wolken zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Himmelsrichtung verziehen.

Am Abend legen wir den Zwerg und den Papa im Camper nieder, während Mama versucht, ein schönes Mitternachtsfoto zu machen.

Mittwoch, 25. Juni: noch immer Nordkap, und das Große Umdrehen

Leider haben sich die Wolken in der Nacht nicht erbarmt, und sind an Ort und Stelle geblieben. Zwar zeigen sich am Morgen einzelne „Löcher“, und hie und da erstrahlt das Meer oder Teile von Margerøya in hellem Sonnenlicht, aber der Wetterbericht bleibt pessimistisch.

Alexandra beschliesst, nicht selbst nach Knivskjelodden zu wandern, und die Aussicht auf einen weiteren, ereignislosen Tag der Warterei lässt uns die Entscheidung treffen, das Nordkap zu verlassen.

Das bedeutet in anderen Worten, dass wir ab jetzt wieder auf dem Heimweg sind, nach 6168km Autofahrt und einigen hundert Kilometern mit einer Unzahl von Fähren.

Nach dem Klarmachen des Autos versuchen wir, in den Ortschaften am Weg, Skarsvåg und Honningsvåg, einen Kaffee oder sogar ein Frühstück zu bekommen, scheitern aber an der Lokaldichte. So besorgen wir uns etwas zu essen im Supermarkt, und verlassen die Insel durch den Tunnel.

Die nächsten 70km legen wir auf der schon bekannten Küstenstraße (die mit den Schieferfelsen) zurück. Wo wir vor zwei Tagen aus dem Hochland gekommen sind, fahren wir am Meer entlang weiter nach Süden, tanken und essen in Lakselv. Am frühen Abend kommen wir in Karasjok an, der inoffiziellen Hauptstadt der Sámi, wo wir die Nacht verbringen.

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