Dieser Artikel ist Teil der Geschichte Albanien per Moped.
25. September: Kilometerfressen, der Steaks wegen
Schluss mit Regen, vorerst. Wir bummeln nach dem Frühstück an der Strandpromenade, und fahren dann weiter nach Kroatien. Ein Cache-Stopp nahe dem Flughafen von Dubrovnik, mit Aussicht auf die Stadt, dann geht’s nach Bosnien-Herzegovina. Die Küstenstraße zieht sich ein bisschen, und so ist es Mittag, als wir vor Neum in einem kleinen Lokal Pause machen. Hier bekommen wir unfassbar gute, gefüllte Calamari.
Wieder in Kroatien nehmen wir die Autobahn, die wir bis Šibenik nicht mehr verlassen. Unterwegs beginnt es wieder zu nieseln, aber bis wir in Vodice ankommen, ist es wieder trocken. Wir haben ein Appartement online vor-reserviert, und am Abend besuchen wir, wie schon im Vor-vor-vorjahr, Guste’s Steakhaus. Unpackbar gut, Dieter darf neidisch sein 😉
26. September: Letzter Schotter-Stunt
Letzter Punkt der Reise: wir wollen noch einmal die Schotterstraße auf den Mont Alan, südlich des Paklenica-Nationalparks, fahren, wie schon im vor-vor-… eh schon wissen. Kreuz und quer auf Nebenstraßen nähern wir uns dem Südportal des Sveti-Rok-Autobahntunnels, wo die Piste beginnt. Auf dem Weg dorthin bewundern wir, bei strahlendem Sonnenschein, übrigens, die über den Bergrücken rollenden Föhn-Walzen.
Je näher wir zum Pistenbeginn kommen, desto stärker wird der Wind, der vom Berg her bläst. Die Böen versetzen einen schon einmal um einen halben Meter, dann, weiter oben, auch schon einen ganzen Meter. Die Sache wird immer ungemütlicher. Solange die Straße dicht an der Felswand entlang führt, ist alles OK. Sobald der Wind aber irgendwo Zutritt findet, wird’s höllisch.
Nur ein paar hundert Meter vor dem Karl-May-Gedenk-Kästchen (und der dortigen, die Straße begleitenden Mauer, die offensichtlich zum Windschutz dient), ist dann Schluss. Als Führender bin ich der Erste, der aus dem schützenden Windschatten der Felsen in eine exponierte Kurve fährt, und so schnell kann ich gar nicht reagieren, dass mich eine Böe (bei besserem Schritttempo, gottseidank) nicht umhaut. Patsch, liegt die GS samt Fahrer im Schotter. Während Martin und Peter beim Aufstellen gegen den Wind assistieren, bläst der Wind die zweite GS über den Seitenständer um.
Wir beschließen, den Alan bleiben zu lassen und fahren zurück in die Ebene, wo inzwischen auch der Wind angekommen ist. Die zehn Kilometer auf der Autobahn bewältigen wir dann mit 40km/h, zwischen schlingernden Wohnwagengespannen und ähnlich windanfälligen LKWs. Ich hab im Straßenverkehr nicht oft Angst (außer im klagenfurter Stadtgebiet vielleicht), aber ich war noch nie so froh, in einen schützenden Tunnel zu kommen.
Am nördlichen Ende des Tunnels dann Friede/Freude/Eierkuchen, als wäre niemals nichts gewesen. Kack-Bora…
Im Grunde endet hier die Reise, denn alles weitere besteht aus Kilometerfressen und Tanken, bis in die Steiermark.
Auch wenn die Anreise lange und zeitraubend ist, Albanien sieht mich bestimmt wieder, hoffentlich bevor man dort mit dem asphaltieren durch ist 🙂
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