Höhlen und Jets

Neuseeland Neuseeland

von Philipp (2009)

Dieser Artikel ist Teil der Geschichte Einmal um die Welt.

20. April: Höhlenforschen

Der heutige Vormittag ist abenteuerlich: wir wollen durch die Waitomo Caves raften. Wir bekommen Neoprenanzüge, Stiefel und Helme verpasst, und schon gehts in Richtung der Höhlen. Unterwegs bekommt jeder noch einen Schwimmreifen und eine Einschulung zum Mit-dem-Reifen-rückwärts-ins-Wasser-springen. Das Wasser hat so ungefähr 10 Grad, die aber nach ein paar Minuten nicht mehr so schlimm sind, abgesehen vielleicht von erfrorenen Fingern. Wir lassen uns in einer Gruppe von ungefähr zehn Leuten durch die Höhle treiben.

Fertiggemacht zum Höhlenrafting

Fertiggemacht zum Höhlenrafting

Ein paarmal dürfen wir über Wasserfälle springen, und in einigen Abschnitten, die wir ohne Licht befahren, ist die Höhlendecke über uns voll mit grün leuchtenden Glühwürmchen (eigentlich sinds keine Würmchen, sondern winzige Maden, aber das klingt halt nicht ganz so werbewirksam…) Einmal treiben wir unter einer Ausflugsgruppe durch, die die Glowworms auf Stegen besuchen. Das ganze ist sehr eindrucksvoll, trotzdem sind wir danach dankbar für die heisse Dusche und eine Suppe.
Bei der Weiterfahrt fangen wir uns von einem entgegenkommenden LKW einen Stein mit der Windschutzscheibe ein. Das Ding schießt einen Riss mit 20cm Durchmesser ins Glas, mit einem der Situation angemessenen Knall…
Das Wetter ist regnerisch, deswegen sehen wir zu, dass wir nach Rotorua kommen, wo es in der Nähe die Ausgrabungen eines 1886 von einem Vulkanausbruch verschütteten Dorf gibt. Ein älterer Maori erzählt interessante Geschichten von seinen Vorfahren und der Umgebung. Am Abend fahren wir in die Stadt, wo wir uns in einem All-you-can-eat-Lokal so richtig den Bauch vollschlagen. So voll, dass wir froh sind, den Campingplatz am „Blue Lake“ zu erreichen.

Newzealands ‚Little Speed Bumps’…

Opossums. Man sieht sie überall, in der einzigen Form, in der sie die Neuseeländer mögen: 10mm dick ausgewalzt am Straßenrand. Sie wurden zur Fellzucht importiert und haben sich inzwischen zur ökologischen Katastrophe ausgewachsen. Wie auch der Mensch, aber das ist ein anderes Thema…
Man kann auch sehr viele Greifvögel sehen (lebend), hauptsächlich Falken, die offenbar gelernt haben, wie man mit fahrenden Autos koexistieren kann.

21. April: Schwefel, Jets und Krebse

Nach dem Frühstück und einem Fototermin bei einem Earth-Cache fahren wir nach Waiotapu, einem geothermalen Gebiet. Eigentlich siehts hier aus wie in Island, und es riecht auch so. Nur viel mehr Vegetation. Schlammtümpel, in denen aufsteigende Gase blubbern, bunte Wasserflächen und stinkende Krater. Und überall Dampf.

Devil's Bath

Devil’s Bath

Obwohl die Formationen ganz interessant sind, danach wird’s richtig spannend: eine Bootspartie am Lake Aratiata (der eigentlich eher ein Fluss ist). Der Clou dabei: ein kurzes, wendiges Boot, zwei Jetantriebe mit 500PS, ergibt 80km/h und wilde Manöver. Der Käptn fährt das Ding in ständigem Drift, alle paar 100m schaukelt er das Boot so auf, dass es sich um 360° dreht. 30 Minuten durchgehende Schreierei! Nach der Spritztour (im wahrsten Sinn des Wortes) sind wir komplett durchfroren, gottseidank gibt es gleich nebenan ein passendes Lokal: sozusagen ein Factory Outlet einer Krebszucht. Nachdem wir gemeinsam ein Kilo Prawns verdrückt haben, fahren wir nur noch ein paar Kilometer nach Taupo, wo wir noch schnell in den Campingplatzpool springen, ein bisschen Wäschewaschen, und danach lassen wir es für heute gut sein.

Orte zum Artikel (5)

PunktWaitomo Caves - (Raften) OSM Google Cachemap GeoHack
PunktVerschuettetes Dorf 'Te Wairoa' OSM Google Cachemap GeoHack
PunktGeothermales Gebiet 'Waiotapu' OSM Google Cachemap GeoHack
PunktHuka Falls (Jetbootfahren) und Krebsessen OSM Google Cachemap GeoHack
PunktCampingplatz Taupo OSM Google Cachemap GeoHack


 

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